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pferdetrends-Blog
- by Marta Müller /
- Veröffentlicht: 24. April 2021 /
Es ist Teil von Körungen und vielen Stutenleistungsprüfungen, aber auch, um ein bisschen Abwechslung in den Trainingsplan zu bringen, ist Freispringen ideal geeignet. Natürlich kann man einfach einen Sprung an die Bande stellen und das Pferd drüber schicken, aber um einen Trainingseffekt zu bekommen, sollte man da mit einem Plan herangehen.
Was möchte ich erreichen?
Möchte ich mein Pferd ein bisschen gymnastizieren, soll die Kraft in der Hinterhand trainiert werden oder möchte ich mal gucken, wie viel Vermögen mein Pferd hat, trau mir das unterm Sattel aber nicht zu? Je nach Ziel baue ich mir die Reihe auf. Zum Gymnastizieren und Kraft aufbauen bietet sich ein In-and-Out am Anfang an. Bei den meisten Freispringwettbewerben hingegen wird eine Kombination aufgebaut, meist drei oder vier Hindernisse, in der Regel ist der letzte Sprung ein Oxer, der mit jeder Runde erhöht wird. Zwischen jedem Sprung ist ein Galoppsprung eingeplant.
1. Wie baue ich die Reihe auf?
Auch bei Pferden, die gerne springen, reicht es nicht aus, die Materialien für die Hindernisse dazuhaben. Die inneren Ständer sollten so verbunden werden, dass eine Gasse entsteht, sodass das Pferd nicht zwischen den Sprüngen ausbrechen kann. Flatterband funktioniert hier, sollte aber zweite Wahl sein. Am besten funktionieren Fänge. Alternativ können auch aus weiteren Hindernisstangen und Sändern eine Begrenzung gebaut werden. Das kann funktonieren, sofern es stabil und sicher ist.
Die Abstände sind so, wie bei normalem Springen auch, allerdings besonders abhängig von der Länge des Galoppsprungs und vom Elan, mit dem das Pferd in die Reihe läuft.
2. Habe ich genug Helfer?
Schon die Reihe aufzubauen ist alleine sehr viel Arbeit. Aber auch das eigentlich Freispringen funktioniert am besten, wenn man mindestens zu dritt ist. Einer, der das Pferd in die Reihe reinführt und zwei, um das Pferd anzutreiben, wenn es in der Reihe ist. Und wenn ihr filmen möchtet oder Fotos machen möchtet, wäre noch eine vierte Person hilfreich. Am besten tut man sich da mit ein paar anderen Pferdebesitzern zusammen, die ihre Pferde auch springen lassen möchten.
3. Ist mein Pferd ausreichend aufgewärmt?
Das A und O ist wie bei fast allem das Aufwärmen. Gerade beim Freispringen reicht es nicht, das Pferd aus der Box in die Halle zu lassen und ein paar Runden traben und galoppieren zu lassen, bevor es springen soll. Eine Viertelstunde Schritt sollte definitiv eingeplant werden. Wenn das Pferd beim Freilaufen lassen nicht gleich freidreht, kann man es dann in die Halle lassen und dort ein paar Minuten traben und galoppieren lassen. Am besten ist es, wenn vorher auf beiden Händen ein paar Minuten longiert wird, damit die Muskulatur ausreichend aufgewärmt ist und man keine Verletzungen riskiert.
4. Wie weit will ich gehen?
Gerade junge Pferde, die noch nicht so oft freigesprungen sind, sind sehr schnell müde. Zuletzt haben wir eine dreijährige Stute freispringen lassen, die noch nie einen Sprung gesehen hatte. Wir haben erst alle Stangen der Reihe auf den Boden gelegt und sie darüber geführt. Anschließend haben wir sie alleine in die Reihe über die Stangen geschickt. Dann haben wir erst einen, dann zwei und dann erst die anderen Sprünge aufgebaut, damit sie erst die Distanzen einschätzen kann, bevor es an die Höhe geht. Wir haben schon schnell gemerkt, dass dem Pferd die Puste ausgegangen ist, also haben wir weder hoch gebaut noch sie oft springen lassen, sie sollte ja mit einem guten Gefühl aufhören und den Spaß behalten.
Danach hatten wir einen erfahreneren Wallach, für den haben wir schon auf der Höhe angefangen, mit der wir bei der Stute aufgehört hatten. Da er großen Spaß hatte und das richtig gut gemacht hat, waren wir am Ende bei einer Höhe des letzten Oxers von einem A*-Springen etwa. Der Wallach war lange nicht gesprungen und wir wollten ihn nicht überfordern. Trotzdem hat er sich in der eigentlich letzten Runde verschätzt und eine Stange mitgenommen. Damit er mit einem guten Gefühl aufhört, haben wir ihn die Reihe erneut springen lassen. Es heißt also aufzupassen, das Pferd weder zu überfordern noch zu verunsichern.
5. Abkühlen
Sollte wie nach jedem Training selbstverständlich sein, aber auch nach dem Freispringen sollte das Pferd ausreichend Schritt gehen dürfen, um Puls und Atmung wieder runter zubekommen und das Pferd nicht erhitzt wieder in die Box zu stellen.
