Regendecke, ja oder nein? Winterdecke, ja oder nein? Oder doch lieber ohne? Jeder Pferdebesitzer muss sich diese Frage selber stellen. In dem Moment wo sich für das Eindecken entschieden wird, sollte man auch die ideale Decke für das Pferd und für die jeweiligen Temperaturen finden und das Wetter genau im Auge behalten. 

0 Gramm, 100 Gramm, oder vielleicht doch 400 Gramm? Das Angebot ist groß, doch bei der richtigen Decke, sollte man nicht nur auf die richtige Füllung, sondern auf eine Reihe weiterer Faktoren achten. 

Generell gilt, dass kein Pferd im Winter eingedeckt werden muss, sofern es trocken und windgeschützt stehen kann. Nur weil wir Menschen im Winter schnell frieren, heißt das nicht, dass unsere Pferde die Temperaturen nicht angenehm finden. Wenn die Pferde gewöhnt sind, draußen ohne Decke zu stehen, dann schieben sie meist genug Winterfell, um sich im Winter selbst zu wärmen. 

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Natürlich gibt es aber auch viele Pferde, die im Winter eine Decke tragen müssen, weil sie z.B. geschoren werden oder von selber nicht genügend Fell entwickeln. Auch alte oder kranke Pferde tragen meistens eine Decke in der kühleren Jahreszeit.

Ob das Pferd eine Decke tragen sollte oder nicht, ist von einigen anderen Faktoren abhängig und ist pauschal schwierig zu beantworten. Jedes Pferd hat von Haus aus eine individuelle Thermoregulation, die natürlich auf von Haltung, Beschaffenheit vom Fell und vielen weiteren internen und externen Faktoren abhängig ist. Deswegen sind auch folgende Werte nur Empfelungen aus eigenen Erfahrungen und können nicht auf jedes Pferd bezogen werden. Am ehsten gilt: Beobachten, beobachten, beobachten und für das Pferd den richtigen Weg finden.

Das A und O bei dem Weg zur richtigen Decke ist, dass dem Pferd diese gut passt, um Scheuerstellen und mögliche Verletzungen zu vermeiden. Für nicht geschorene Pferde gilt, dass im Winter im Stall meist eine leichte Decke ausreicht, die nicht mehr als 200 Gramm gefüttert sein müsste. Im Stall wird es durch die hohe Eigenwärme von Boxen und Pferden selten unter 0 °C und somit dürfen die Pferde nicht zu warm eingedeckt werden, weil sie sonst anfangen unter der Decke zu schwitzen. Pferde, die geschoren sind, können bei eisigen Temperaturen deutlich unter 0 °C auch schon mal mit einer 300 Gramm Decke ausgestattet werden. 

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Bei Pferden, welche allerdings draußen stehen, sollte die Decke der Außentemperatur angepasst werden. Von 10 °C bis ca. 0 °C reicht eine ungefütterte Decke gegen Nässe oder auch eine Decke mit leichter Fütterung bis 100 Gramm. Ist es trocken und die Sonne scheint, kann tagsüber auch bereits ausgedeckt werden. Unter 0 °C können auch Decken bis 300 Gramm gewählt werden. Bei geschorenen Pferden kann man bei eisigen Minusgraden auch zu wärmeren Decken greifen und so auch mal mit 400 Gramm eindecken oder eine warme Unterdecke unter die normale Decke ziehen. 

Generell gilt aber immer, jedes  Pferd ist individuell und auch hier sind es nur Empfehlungen. Wer wirklich genau wissen möchte, wie warm oder kalt es bei seinem Pferd unter der Decke ist und ob es vielleicht eher schwitzt oder friert, kann auf einen Sensor zurückgreifen. Mittlerweile bieten einige Firmen Deckensensoren an, an denen man die Temperaturen auslesen kann oder sogar mit einer App auf dem aktuellen Stand gehalten wird und so für jedes Wetter die perfekte Decke wählen kann. Wichtig ist, dass ihr stets das Wetter im Blick habt, sodass euer Pferd nicht bei 15 °C und Sonnenschein mit der 200 Gramm auf der Wiese steht.