Sicherheit geht vor, das gilt beim Pferd genauso wie im Straßenverkehr. Reiter kennen sie, die Stricke mit Panikhaken oder mit Karabinerhaken, was ist der richtige Verschluss? Gibt es überhaupt ein richtig oder falsch? Können Vorteile auch gleich Nachteile sein?

 

Panikhaken

Der Panikhaken heißt Panikhaken, weil er sich sobald das Pferd in Panik gerät einfach öffnen lässt. Der Panikhaken ist so konzipiert, dass nur das Mittelstück nach unten gezogen werden muss und die Öse springt auf und löst sich vom Halfter. In der Praxis sieht das leider oft anders aus. Gerade bei neuen Panikhaken sind die Verschlüsse ziemlich straff, so öffnen sie sich zwar nicht ungewollt, doch in einer richtigen Gefahrensituation leider ebenso wenig. In der Praxis geht eher das Halfter kaputt, als dass der Verschluss sich lösen lässt. Ist ein Strick mit Panikhaken bereits etwas in die Jahre gekommen, kann es dazu kommen, dass das System ausleiert und bereits ein leichter Ruck am Strick reicht um den Panikhaken zu öffnen.
Der Panikhaken hat sich beim Anbinden am Putzplatz, sowie beim Transport bewährt.

 

Vorteile
- Lässt sich im Idealfall bei Panik durch Herunterschieben des Mittelstücks öffnen
- Bietet Sicherheit beim Anbinden und beim Transport

 

Nachteile
- Zu Beginn oft straff und lässt sich in einer Paniksituation nicht öffnen
- Leiert aus und kann unter Umständen sich von alleine öffnen

 

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Karabinerhaken
Der klassische Karabinerhaken lässt sich durch einen Schieberegler öffnen und schließen und wird so ins Halfter eingehakt. Zum Aushaken des Karabinerhakens ist eine leichte Vorwärtsbewegung von Nöten, daher lässt er sich in Gefahrensituationen nicht öffnen, sofern Zug auf dem Strick ist. Viele Karabinerhaken weisen eine minderwertige Qualität auf und gehen daher schneller kaputt. Beim Kauf eines Stricks mit Karabiner sollte auf gute Qualität geachtet werden, nicht zu klein und nicht zu dünn. Die federgestützte Schnappvorrichtung hat den Nachteil, dass sie anfällig für Verschmutzungen ist. Der Karabinerhaken hat sich beim Führen des Pferdes bewährt.

 

Vorteile
- Öffnet sich nicht ungewollt von alleine
- Bietet Sicherheit beim Führen

 

Nachteile
- Lässt sich in Paniksituation unter Zug schlecht öffnen
- Geht bei minderwertiger Qualität schnell kaputt

 

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Bullsnap
Der Bullsnap ist ein recht schwerer Haken, der oftmals als Verschluss an Bodenarbeitsseilen verwendet wird, an Führstricken ist er hin und wieder auch zu finden, weit verbreitet ist er jedoch noch nicht. Ähnlich wie der Karabinerhaken lässt er sich unter Zug nicht öffnen und ist in der Anwendung etwas komplizierter als ein Karabiner. Der Schnapper muss vorgezogen werden und mit einer leichten Vorwärtsbewegung aus dem Halfter gelöst werden. Im Vergleich zum Karabinerhaken ist er jedoch deutlich massiver und geht nicht so leicht kaputt. Bewährt hat er sich bei Bodenarbeitsseilen.

 

Vorteile
- Sehr stabil, massiv und langlebig

Nachteile
- Lässt sich in Paniksituationen unter Zug schlecht öffnen

 

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